06.02.2012

FOSDEM

Wie schnell doch ein Jahr vorbeigehen kann, merkt man daran, dass schon wieder Februar ist und es heisst: Auf nach Brüssel zur FOSDEM!
Nachdem unser Flug nach Berlin ja ganz gut geklappt hatte, beschlossen wir, uns die achtstündige Fahrt mit der Bahn zu sparen und stattdessen wieder den Flieger zu nehmen. Und dieses Mal hatte ich auch gleich zwei «starke» Männer an meiner Seite \o/

Sonnenuntergang im Flieger

Aus dem «leichten Schneefall» in Brüssel, über den uns der Captain kurz nach dem Start informiert hatte, wurde etwa eine halbe Stunde, bevor wir unser Ziel eigentlich hätten erreichen sollen, plötzlich «starker Schneefall». Der zwang uns dann, Brüssel ein ums andere Mal grossflächig zu umkreisen, da eine Landebahn bereits gesperrt worden war und die zweite erst geräumt werden musste, hurra! Mit etwa einer halben Stunde Verspätung konnten wir schlussendlich landen.
In Brüssel erwartete uns eine gemeingefährliche fünf Zentimeter dicke Schneeschicht, die es wirklich geschafft hatte, den Verkehr in der Stadt lahmzulegen – und den Flughafenbus in der Kombination Rushhour plus «Schneechaos» nur im Schneckentempo vorwärtskommen zu lassen.
(Leider zu spät, nämlich am nächsten Tag, erfuhren wir von Vera, dass es auch eine Zugverbindung zwischen Flughafen und City gibt.)
Etwa eineinhalb Stunden später als gedacht kamen wir dann in unserer Unterkunft an.

Nach einem schnellen Frischmachen gings auch schon weiter zum wichtigsten ersten Programmpunkt des Wochenendes: dem legendären FOSDEM Beer Event.

Brüssel – herrlich verschneit

Doch belgisches Bier braucht eine Grundlage, also machten wir uns erst einmal auf die Suche nach «unserer» Frietjes-Bude. Und tatsächlich: Es gab sie noch und wir fanden sie auch fast gleich :)

Grote Markt

Frietjes!

In Delirium Cáfe gönnten wir uns erst mal zwei Bierchen, trafen «alte» Gesichter und lernten neue kennen. Wie immer wars tierisch voll, weshalb wir uns kurz vor Mitternacht zu siebt auf den Weg zu einer anderen Location aufmachten, nachdem auch unser vierter Mann aus der Schweiz, der den Zug genommen hatte, zu uns gestossen war.
Dort gabs dann zum Bier fette Knabbereien – perfekt! – und auch «unsere» zwei Holländer hatten den Weg zu uns gefunden. Das Bistro, in dem wir gelandet waren, erinnerte stark an Wiener Cafés, jedoch mit dem Brüssel ganz eigenen, liebenswerten Shabby-Charme :)


Als wir dort gegen ein Uhr rausgekehrt wurden, machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Etablissement – die meisten Lokalitäten scheinen um diese Zeit bereits den Zapfenstreich zu blasen, wir fanden jedoch ein (etwas seltsames ...) Irish Pub, das noch offen hatte.
Ein weiteres Bierchen später wurden wir auch hier mehr oder weniger rausgekehrt und so landeten wir nach einem Spaziergang durchs nächtliche Brüssel – schliesslich war Tobi das erste Mal hier – gegen halb vier in unserem B&B.

Das morgendliche Aufstehen war – wie immer nach dem Beer Event – nicht ganz so einfach, doch der Frühstückshunger liess uns dann doch aus den Betten kriechen. Und schliesslich wartete die FOSDEM auf uns!
Nach dem 28c3 kamen uns der Samstag und die gehaltenen Vorträge zwar etwas kurz vor, aber das ein oder andere Interessante war dennoch dabei.

Provisorium (... oder auch nicht? :))

Anschauliche Grafiken
(Vortrag «Hacking in the real world: photography from above»)

Den Samstagabend verbrachten wir im «L’Université» bei gutem Essen (endlich mal wieder Salade du Chèvre Chaud, juchhee!) und – klar ... – belgischem Bier :) Schliesslich schmeckt Bier in dessen Heimatland nach wie vor am besten.


Aufgrund des demokratischen 3:1-Entscheids gegen ein Taxi gings wie am Abend zuvor per pedes zurück zum B&B (inkl. Schlittschuhlaufversuchen auf einem der Vijvers van Elsene) :)

Am Sonntag fiel das Aufstehen echli leichter – und diesmal mussten wir nicht schon am Mittag zum Bahnhof hetzen (nicht, dass uns das im letzten Jahr was gebracht hätte ...), da unser Flieger erst am Abend ging. Somit hatte ich auch das Glück, den in meinen Augen besten Vortrag der gesamten FOSDEM anzuhören: «Why the community should welcome Average Jane and Joe». Auf faszinierende und (wohl nicht nur) mir aus der Seele sprechenden Weise versuchte die Speakerin – gespickt mit Humor, Ironie und einer guten Portion Sarkasmus –, Geeks zu erklären, wie man mit Nicht-Geeks umgeht (oder was man in ihrer Gegenwart besser vermeiden sollte) und warum sie besonders für die Akzeptanz, Verbreitung und Weiterentwicklung für FLOSS so wichtig sind.
(Zeitsouverän nachzuschauen gibts den Vortrag hier.)

Nach einer letzten Portion Frietjes auf dem Campus mussten wir uns am frühen Abend auch schon wieder auf den Weg zum Flughafen machen – diesmal mit der Bahn.


Vor dem Abflug gönnten wir uns noch ein Bierchen, dann stiegen wir in den bis dahin kleinsten Flieger, mit dem ich je geflogen bin. Aber auch das ging gut – schliesslich hatte ich mittlerweile drei starke Männer um mich herum, nachdem wir nun schon das dritte Mal in Brüssel auf einen Kollegen von Uli aus Zürich gestossen waren, der den gleichen Flug zurück hatte.

Ein Stündchen später hiess uns dann Zürich mit frosteligen minus 15 Grad willkommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen